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Smart-Home-Systeme

« Was ist möglich und welche Systeme gibt es? »

Mehr Komfort in den Alltag bringen und Zeit für die wirklich wichtigen, schönen Dinge im Leben schaffen: Um das zu erreichen, denken immer mehr Menschen darüber nach, ihr Zuhause in ein Smart Home zu verwandeln. Doch was bedeutet das eigentlich? Welche Möglichkeiten eröffnet ein intelligentes Heim und welche Funktionen bietet es? In diesem Beitrag beleuchten wir, welche Smart-Home-Systeme es gibt und wie sie funktionieren. Zudem gehen wir darauf ein, ob und wie man Komponenten der Hausautomation nachrüsten kann. Tipps, wie Sie Ihr individuelles Smart-Home-System richtig planen, runden unseren Artikel ab.

Wie intelligentes Wohnen im Alltag aussehen kann

Frau Müller ist spät dran. Sie hat keine Zeit mehr, noch ausgiebig zu frühstücken. Doch für das Nötigste ist glücklicherweise gesorgt: Auf die Minute genau serviert der Kaffeeautomat das erste – dringend benötigte – Heissgetränk des Tages mit der voreingestellten Milch- und Schaummenge. Während Frau Müller den letzten Schluck ihres Kaffees trinkt und sich zu Ende fertig macht, informiert der aktivierte Bewegungssensor das Garagentor, das sich daraufhin automatisch öffnet. In der Eile hat die Hausherrin vergessen, das Licht auszuschalten. Macht nichts, das holt sie unterwegs über ihr Smartphone nach. Die letzten zwei Arbeitsstunden im Büro: Frau Müller startet via App die Waschmaschine, damit die Wäsche schon fertig ist, wenn sie nach Hause kommt.

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Ob die Kinder sicher von der Schule heimgekehrt sind? Ein kurzer Blick auf die Aufnahmen der Überwachungskamera im Eingangsbereich beruhigt Frau Müller. Bereits im Auto sitzend, aktiviert sie – wiederum per App auf dem Smartphone – noch den Staubsaugerroboter und die Feierabendatmosphäre. Beim Betreten des Hauses ist das Wohnzimmer gesaugt, in ein gemütliches Licht getaucht und dank smarter Heizungs- und Klimasteuerung wohlig warm. Aus den Lautsprechern ertönt klassische Musik zur Entspannung. Später am Abend fahren die Jalousien herunter. Dies wiederum signalisiert der Überwachungskamera, sich zu aktivieren und Terrasse und Garten zu überwachen.

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Was sind Smart-Home-Systeme? Möglichkeiten und Funktionsweisen

Unser obiges fiktives Beispiel zeigt, welche Möglichkeiten ein Smart-Home-System bietet. Dabei sind die beschriebenen Funktionen und Annehmlichkeiten lediglich exemplarisch ausgewählt; es gibt zahlreiche weitere Optionen, das eigene Heim intelligent zu machen. Ein Smart Home ist ein Zuhause, in dem technische Systeme, vernetzte, ferngesteuerte Geräte und automatisierte Verfahren eingesetzt werden, um den Wohnkomfort und damit einhergehend die Lebensqualität zu verbessern. Darüber hinaus kann eine Hausautomation dazu dienen, Energie effizienter zu nutzen und/oder die Sicherheit zu erhöhen.

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Die Funktionen des intelligenten Wohnens hängen davon ab, welche Komponenten Verwendung finden. So lassen sich beispielsweise Haushaltsgeräte wie Kaffeeautomaten, intelligente Lampen oder Waschmaschinen via Zeitsteuerung kontrollieren. Elemente wie Bewegungsmelder, Kameras, Jalousien oder Thermostate können Abläufe auslösen, die der Anwender vorab programmiert hat. Als Herzstück eines Heimautomatisierungssystems fungiert die sogenannte Zentrale, mit der verschiedene Komponenten verbunden werden, die wiederum via Smartphone-, Tablet– oder PC-App steuerbar sind. Die Bedienung der Funktionen und Kommunikation der intelligenten Technik erfolgt über gängige Funkstandards, etwa WLAN, Bluetooth oder Z-Wave.

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Smart-Home-Systeme nachrüsten – geht das?

Wenn Sie Systemkomponenten zur Hausautomation installieren wollen, spielt es eine untergeordnete Rolle, ob diese in ein bestehendes oder neu zu errichtendes Haus eingebunden werden sollen. Zwar ist es je nach gewünschten Funktionen mitunter einfacher, die Technik für einen Neubau zu planen, doch grundsätzlich können Sie Smart-Home-Systeme auch nachrüsten. Drahtlose Funklösungen lassen sich am einfachsten und oftmals auch relativ kostengünstig installieren, vor allem, wenn Sie nur einzelne Geräte smart bedienen wollen. Für umfassendes intelligentes Wohnen mit vielen vernetzten Elementen und Funktionen müssen beim Nachrüsten eventuell Wände aufgerissen und Kabel verlegt werden. Bei einem Neubau können Sie von vornherein mit Ihrem gewünschten Smart-Home-System planen. Unsere Empfehlung: Überlegen Sie sich genau, welche Funktionen Sie wollen, und planen Sie ein System, das ideal zu Ihren individuellen Bedürfnissen passt.

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Welche Smart-Home-Systeme gibt es? Ein Vergleich

Inzwischen gibt es eine Vielzahl von Herstellern, die Systeme für intelligentes Wohnen anbieten. Dazu gehören beispielsweise AVM, Eve Systems, Homematic IP und SOMFY. Bevor wir uns einem kompakten Vergleich dieser vier Marken widmen, seien kurz allgemein die drei möglichen Arten des Systemaufbaus vorgestellt:

  • geschlossen
  • teiloffen
  • offen

Wenn Sie sich für ein geschlossenes System entscheiden, können Sie nur Produkte von ein und demselben Hersteller installieren. Wünschen Sie mehr Flexibilität, planen Sie besser eine teiloffene oder offene Lösung. Teiloffen bedeutet, dass ein bestimmter Hersteller im Mittelpunkt steht, aber mehrere kompatible Fremdherstellerprodukte und deren Funktionen integrierbar sind. Bei einem offenen Aufbau können Sie die Hausautomation weitestgehend frei mit Komponenten unterschiedlicher Hersteller gestalten. Geschlossene und teiloffene Systemlösungen haben häufig den Vorteil, dass die Verknüpfung der einzelnen Komponenten und Funktionen reibungsloser und stabiler gelingt. Demgegenüber sind Sie bei einem offenen Konzept herstellerunabhängig, wenn Sie dann und wann eine neue Funktion nachrüsten möchten. Allerdings müssen Sie hierbei immer genau darauf achten, dass die einzelnen Elemente tatsächlich harmonieren – mit Ihrer Zentrale und für vernetzte Abläufe auch untereinander.

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Vergleich: AVM, Eve Systems, Homematic IP und SOMFY

In unserem kompakten Test-Vergleich fassen wir in Stichpunkten die wichtigsten Merkmale der Smart-Home-Systeme von AVM, Eve Systems, Homematic IP und SOMFY zusammen. Es lohnt sich allerdings auch, die Lösungen anderer Hersteller zu analysieren, um letztendlich die beste Hausautomation für Ihren Bedarf zu ermitteln.

AVM:

  • offen
  • mittelpreisig
  • Automatisierungsmöglichkeiten für Licht, Heizung, Raumklima, Sicherheit, Jalousien, Haushaltsgeräte
  • Routinen und Logiken nur beschränkt realisierbar
  • Bedienung: Sprachbefehle über Alexa (via Skill), Google Assistant (via Action)

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Eve Systems:

  • geschlossen
  • kostengünstige Einzelprodukte, kein Basisgerät erforderlich
  • Automatisierungsmöglichkeiten für Licht, Heizung, Raumklima, Sicherheit, Haushaltsgeräte
  • Routinen und Logiken realisierbar
  • Bedienung: App, Sprachbefehle über Alexa, Siri, Google Home, Homekit

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Homematic IP:

  • geschlossen
  • kostengünstige Einzelprodukte und preiswertes Basisgerät
  • Automatisierungsmöglichkeiten für Licht, Heizung, Raumklima, Beschattung, Sicherheit, Erweiterung Soundsystem
  • Routinen und Logiken realisierbar (Soundsystem)
  • Bedienung: App, Sprachbefehle über Alexa und Google

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SOMFY:

  • teiloffen
  • mittelpreisig
  • Automatisierungsmöglichkeiten für Licht, Heizung, Beschattung, Sicherheit, Garagen
  • Routinen und Logiken realisierbar
  • Bedienung: App, Sprachbefehle über Alexa, Apple HomeKit, Google Assistant

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Bestes Smart-Home-System finden – Tipps

Das beste Smart-Home-System gibt es nicht. Welcher Aufbau für Sie ideal ist, hängt zum einen von Ihren räumlichen Voraussetzungen, den gewünschten Funktionen und Ihrem Budget ab. Damit Ihr intelligentes Zuhause letztlich das kann, was Sie sich vorstellen, und so funktioniert, wie Sie es sich wünschen, sollten Sie sich vorab überlegen,

  • welche Funktionen/Komponenten Sie benötigen,
  • wie Sie Ihr smartes Zuhause steuern möchten und
  • wie flexibel der Aufbau/das Nachrüsten sein soll.

Danach können Sie erhältliche Systeme einem umfassenden Vergleich unterziehen. Durch die Vorüberlegungen werden Sie dabei schnell erkennen, welche Varianten für Sie geeignet und welche weniger sinnvoll sind. Wenn Sie noch keine konkreten Vorstellungen haben, können Sie für einen unkomplizierten Einstieg in die Welt des intelligenten Wohnens auch ein preiswertes Starterpaket auswählen und dieses bei Bedarf später nachrüsten.

Fazit: Intelligentes System nachrüsten und mehr freie Zeit geniessen

Warum ein Smart Home Sinn macht? Weil es Sie von oftmals lästigen Aufgaben befreit und Ihnen mehr Zeit zum Entspannen und Geniessen freiräumt. Geschlossene und teiloffene Lösungen bieten Ihnen zwar weniger Flexibilität, lassen sich dafür aber leichter planen und installieren, während ein offenes System einerseits durch die Herstellerunabhängigkeit viele Freiheiten schafft, andererseits aber auch eine besonders sorgfältige Planung erfordert, um jede gewünschte Funktion in vollem Umfang nutzen zu können.